Winfried Berg - Organisator der Königsmörderinnenkampagne begrüßt die geladene Politik- und Schach-Prominenz.
Präsident Michael Pörzgen betone in seiner Rede die Ziele der Kampagne ein und streifte auch die Rolle der 1.Schachweltmeisterin Vera Menchik auf die Entwicklung des Damenschachs:
Spiele die Eröffnung wie ein Buch, das Mittelspiel wie ein Künstler und das Endspiel wie eine Maschine, heisst es.
Zuerst also ein Zitat, dann schweife ich ab, am Schluss hinkt die Analogie, dann werde ich ein paar Leuten danken.
Das Zitat stammt von Siegbert Tarrasch, manchen bekannt als der Erfinder des gleichnamigen Schachclubs in Nürnberg. Er hat einmal geschrieben: ,, Ich habe ein leises Gefühl des Bedauerns für jeden, der das Schachspiel nicht kennt. Ungefähr so, wie ich jeden bedauere, der die Liebe nicht kennengelernt hat. Das Schachspiel hat wie die Liebe, wie die Musik die Fähigkeit, den Menschen glücklich zu machen."
Seit mehr als 1000 Jahren macht Schach schon die Menschen glücklich, seit fast 100 Jahren im unserem ruhmreichen und ehrwürdigen Schachclub Schwarz Weiß Nürnberg Süd. Nächstes Jahr feiern wir Jubiläum.
Warum spielen nur so wenige Frauen Schach?
Kaum eine Sportart wird so von Männern dominiert. Selbst beim Boxen ist der Anteil der Frauen grösser. (Und ich bezweifele, dass Boxen glücklich macht)
Ich weiss nicht woran das liegt. Es gibt vermutlich viele Gründe. Sicher liegt es nicht daran, dass Frauen nicht Schach spielen könnten. Dazu wurde schon viel Dummes gesagt. Meistens von Männern.
Die Frauenweltmeisterin Vera Menschik spielte 1929 beim internationalen Turnier in Karlsbad mit. Ein Herr Albert Becker, auch Turnier-Teilnehmer, machte sich darüber lustig. Er schlug vor, den ,,Vera Menschik Club" zu gründen. Mitglied sollten alle Männer werden, die gegen Vera Menschik verlieren. Das erste Mitglied wurde dann Herr Becker selbst.
Seit 1929 hat sich einiges geändert. Die Teilnahme von Frauen an Turnieren ist nichts Besonderes mehr. Aber sie sind dort eine kleine Minderheit. Von einer Quote von 50 % kann man nur träumen.
Ich habe noch einen Traum: Dass irgendwann eine Vereinspräsidentin über Frauenschach reden wird (Bis Melina soweit ist werde ich sie noch vertreten). Und dass es nichts Besonderes mehr sein wird, wenn eine junge Frau gegen einen Politiker Schach spielt.
Es ist mir besonders wichtig, Helmut Luther zu danken, auf dessen starken Schultern die Jugendarbeit unseres Vereins ruht. Denn ohne Jugend gäbe es bald keinen Verein mehr.
Und herzlichen Dank auch an Winfried Berg, der so viel Arbeit und Herz in die Kampagne gesteckt hat und damit sehr ansteckend wirkte.
Ich glaube, nun gibt es noch die Möglichkeit, unserem Gast Herrn Burkhard ein paar Fragen zu stellen.
Danach wünsche ich Herrn Burkhard und Melina Siegl viel Erfolg. Möge die Bessere gewinnen.
Stadträtin Brigitte Reuter kennt sich mit Schach zwar (noch) nicht so gut aus - unterstützt aber als Schirmherrin tatkräftig die Veranstaltung.
Martin Burkert vermied es allzusehr auf den aktuellen Wahlkampf und die Wahlen im Herbst einzugehen. Er ging mehr auf seine persönliche Rolle und seine aktuellen Projekte ein. Möglichkeiten zum Schachspielen hat er in Berlin häufiger, zum Schafkopfen leider seltener, da es dort weniger verbreitet ist.
Bevor es zur Partie ging, ein Foto mit den zentralen Akteuren dieses Abends: Melina Siegl (Kampagnen-Star), Stadträtin Brigitte Reuter (Schirmherrin), MdB Martin Burkert (Schachförderer):