Schwarzer Freitag in Freystadt: 2½ : 5 ½

Ohne 4 (in Worten VIER!) Stammspieler und mit nur drei Ersatzspielern hatten wir keine Chance.

Freitag der 31.1. 2014 geht als schwarzer Freitag in die Geschichte der 7. Mannschaft ein. Ohne Robert Höhenberger, Simon Erlbeck und Michael Berntgen wäre es schon schwer gewesen.

Aber die kurzfristige Absage von Marty Ehmer ließ mich dann abergläubig werden. (31 ist eine gedrehte 13, die Quersumme ist 4!) Und die Art, wie ich meine Partie verlor, bestärkte meinen Aberglauben noch!

Nach einer nächtlichen Fahrt durch die verschneite Landschaft passierten wir das schaurig beleuchtete mittelalterliche Stadttor von Freystadt. Vor der Gaststätte Storchennest (sicher ein Tarnname, eigentlich müsste sie Hexennest heißen) lungerten schon ein paar Schachspieler in finsteren langen Mänteln rum und huldigten einem heidnischen Kult mit einem Rauchopfer. All das hätte uns Mahnung sein sollen, doch noch frohen Mutes sprachen wir sie an und sie luden uns ins Hinterzimmer.

Wir ließen Brett 8 frei. Somit war der Spieler mit dem schönen Namen Sorgenfrei auch spielfrei und wir einen Punkt im Rückstand. Im Verlauf der nächsten Stunde stellte sich dann heraus, dass der Gegner von Brett 5 nicht kommen würde und Joachim Seger gewann kampflos mit e4.  Außerdem konnte er sich noch über die nachträgliche Verleihung der Urkunde für 50 Jahre Mitgliedschaft und die Ernennung zum Ehrenmitglied freuen (nachgeholt von der JAF 2013).

1 : 1

Mein Gegner freute sich, dass ich auf sein e4 skandinavisch d5 antwortete und prompt landete ich im Blackmar-Diemer (eine wahre Nachtmar-Eröffnung). Ich traute mich nicht, seinen Gambit-Bauern auf f3 zu schlagen und der zog vernichtend über die Diagonale e4, d5, c6. Vor b7 und d8 gab ich auf (nach 13 Zügen!!!) und machte mir Gedanken, ob ich wohl hypnotisiert worden bin.

An manchen Brettern sah es eigentlich gar nicht so schlecht aus und wir waren immer noch nur einen Punkt im Rückstand.

An Brett 7 zog Jens-Uwe Springer recht schnell und selbstbewusst.  Als er einen Läufer zurückschlug und vermeintlich mit 2 Mehrbauern gut stand, gab seine Dame das Feld e2 auf und dort landete die Schwarze Dame für eine kleine Grundreihenmatt-Kombi (König muss nach g1 und dann Damenopfer auf e1). 1 : 3 

Als nächster verlor Volker Elpelt, obwohl er sich lange in seiner Stellung wohlgefühlt hatte. Mit 140 DWZ weniger als sein Gegner war das leider zu optimistisch. 1 : 4

Ein Unentschieden wie gegen Post-der-Bauer-Hängt war noch rechnerisch drin.

Serguei Ionov spielte scharf auf Gewinn. Robert Weidenhöfer hatte viel mehr Zeit und keine Sorgen. Peter Schaller stand leider schlecht und ärgerte sich noch im Auto darüber, wie er die schöne Partie durch einen dummen Fehler hergegeben hat.

Kurz hintereinander gewann Serguei, verlor Peter und Robert gewährte Remis.

2 ½ : 5 ½

Einziger Trost: Serguei Ionov mit der Nummer 8 gewann an Brett 4 den einzigen vollen Punkt des Abends.

Nächste Runde spielen wir am 21.02. wieder auswärts gegen Altenfurt.

Ich wünsche ein schönes Wochenende
Michael