Bezirksliga 2a: Gelungener Start der 4.Mannschaft mit einem 6:2 bei SG Anderssen/78 Nürnberg!
Ein herrlicher spätsommerlicher Sonntagnachmittag mit blauem Himmel – eigentlich nicht die ideale Zeit zum Schachspielen. Noch dazu in einem Spiellokal im Souterrain, wo kaum ein Strahl Sonne hineinfällt.
Aber Schachspieler lassen sich bekanntlich von äußeren Bedingungen nicht beeindrucken. Von schönem Wetter schon gleich gar nicht. Und so gingen wir gut gelaunt und optimistisch in unseren ersten Wettkampf in der Bezirksliga 2a, der uns zur SG Anderssen/78 Nürnberg in die Gartenstadt führte.
Unser Optimismus sollte uns nicht täuschen: Wir verloren keine Partie, schafften vier Remis und vier Siege!
Rhein | Lais | Stolpynskyy | Pidtoptanyy |
4 | SG Anderssen/78 Nbg. 1 | DWZ | - | SW Nürnberg Süd 4 | DWZ | 2 - 6 | ||
1 | 1 | Johanni, Harald | 1896 | - | 1 | Rhein, Thomas | 1869 | 0 - 1 |
2 | 2 | Rummel, Gerald | 1826 | - | 2 | Lais, Thomas | 1897 | 0 - 1 |
3 | 3 | Dippel, Jörg | 1822 | - | 3 | Belich, Walter | 1926 | ½ - ½ |
4 | 4 | Hollederer, Manfred | 1813 | - | 4 | Körber, Christian | 1807 | ½ - ½ |
5 | 5 | Hetterich, Norbert | 1871 | - | 5 | Stolpynskyy, Mark | 1943 | 0 - 1 |
6 | 6 | Golziow, Manfred | 1778 | - | 6 | Thürauf, Peter | 1775 | ½ - ½ |
7 | 7 | Schindler, Jan | 1652 | - | 7 | Pidtoptanyy, Igor | 1829 | 0 - 1 |
8 | 8 | Dietrich, Thomas | 1665 | - | 8 | Körber, Thomas | 1761 | ½ - ½ |
Schnitt: | 1790 | - | Schnitt: | 1850 |
Am eiligsten hatte es Mark Stolpynskyy am Brett 5. Schon nach einer guten Stunde sah sein Gegner ein, dass weiterer Widerstand zwecklos war. Igor Pidtoptanyy an Brett 7 brauchte nicht viel länger bis er seinen Sieg unter Dach und Fach gebracht hatte. Schließlich gewannen die beiden Thomasse an Brett 1 und 2, nämlich meine Wenigkeit und Thomas Lais. Zwischenzeitlich hatten Christian und Thomas Körber sowie Peter Thürauf remisiert.
Meistens geben die Spielberichte auf unserer Website mehr oder weniger ausführlich die Partieverläufe wieder. Dass die diesmal fehlen (mit einer Ausnahme, die kommt gleich), liegt daran, dass ich mit meiner eigenen Partie zu beschäftigt war, um das Geschehen an den anderen Brettern zu beobachten. Eigentlich sollte man als Mannschaftsführer ja ein bisschen Überblick über die Gesamtlage haben, aber zu meiner Entschuldigung kann ich anführen, dass es meine Premiere in dieser Funktion war. Am Ende kam ich in selbst in Zeitnot. Nach dem 24. Zug verblieben mir gerade noch 12 Minuten auf der Uhr, als mir schließlich die gewinnbringende Kombination gelang. Danach hatte ich das Gefühl, eine gute Partie gespielt zu haben. Die nachträgliche Analyse gemeinsam mit meinem Freund „Fritz“ ließ ein paar Zweifel aufkommen… Sei’s drum. Punkt ist Punkt.
So hatte ich Zeit, die einzige noch laufende Partie am 3. Brett zu verfolgen, wo Walter Belich mit Weiß gegen Jörg Dippel kämpfte. Es sollte ein langer Kampf bis zur letzten Patrone werden! Walter hatte eine vorteilhafte Stellung mit zwei Freibauern (einer davon gedeckt) herausgespielt und zwang Jörg zur Abwicklung in ein Läufer-gegen-Springer-Endspiel. Schwarz hatte zwar auch zwei Freibauern, die aber vereinzelt und weniger gefährlich waren. Zudem gab es noch Bauern auf beiden Flügeln, und die Bauernstruktur war kaum festgelegt. Also eine Situation, die eigentlich die Läufer-Partei begünstigt. Und Walter hatte den Läufer. Kurz gesagt: Er stand vorteilhaft, vielleicht auf Gewinn.
Mittlerweile waren über vier Stunden gespielt. Jörg versuchte es nun mit einem Remisangebot. Ich ermunterte Walter, es anzunehmen, schließlich hatten wir schon 5 ½ Punkte (außerdem dachte ich natürlich an das leckere Bier nach dem Wettkampf…). Aber er wollte weiterspielen, was ich ihm nicht verdenken kann. Doch wie es manchmal so geht nach abgelehnten Remisangeboten: Walter machte seinerseits Fehler, übersah ein cleveres Springermanöver, nach dem Jörgs Freibauern plötzlich brandgefährlich wurden. Um sie zu stoppen, musste Walter seine eigenen Freibauern aufgeben, und jetzt war es an ihm, Remis anzubieten.
Inzwischen rückte der Uhrzeiger gegen 19 Uhr vor. Das Spiellokal hatte sich weitgehend geleert. Außer Walter harrte von uns nur noch Thomas Lais mit mir aus. Jörg lehnte ab, verständlicherweise, möglicherweise stand er irgendwann seinerseits auf Gewinn. Er versuchte alles. Schließlich waren nur noch die Könige, die beiden Figuren und ein schwarzer Randbauer am Brett. Gegen 19:30 sah Jörg ein, dass das nicht mehr zu gewinnen war. Remis! Ein spannendes Endspiel!
So war das 6:2 unter Dach und Fach – ein gelungener Start für uns als Aufsteiger! In 14 Tagen folgt der nächste Wettkampf gegen SC Postbauer-Heng 2, die zum ersten Wettkampf gegen Rothenburg nicht antraten und so eine kampflose 0:8-Niederlage kassierten.