Noch einmal vertrat ich Roland Dyroff, seinerseits unterwegs auf dem Malta-Open-Turnier, als Mannschaftsführer der 4. Mannschaft. Obwohl drei Stammspieler fehlten, war eigentlich ein klarer Sieg in der 3.Runde der Kreisliga 1 im Auswärtsspiel am 22.11.2013 bei der 2. Mannschaft von Zabo-Eintracht zu erwarten. Schließlich waren wir auf dem Papier im Schnitt um fast 160 DWZ-Punkte stärker als unser Gegner.
Aber es kam etwas anders. Für die Spannung sorgten unsere Bretter 2 bis 4 sowie unser Joker Peter Meyer, die bisher zuverlässig Punkte eingefahren hatten, aber diesmal Federn lassen mussten. Doch jetzt der Reihe nach:
3 | Zabo-Eintracht Nürnberg 2 | DWZ | - | SW Nürnberg Süd 4 | DWZ | 3 - 5 | ||
1 | 1 | Hestermann, Hans-Ludwig | 1767 | - | 1 | Hintyes, Helmuth | 1905 | 0 - 1 |
2 | 2 | Baumann, Mathias | 1857 | - | 2 | Werner, Thomas | 1903 | 1 - 0 |
3 | 3 | Nickl, Gerhard | 1699 | - | 3 | Rhein, Thomas | 1878 | ½ - ½ |
4 | 4 | Schöne, Steffen | 1694 | - | 4 | Belich, Walter | 1904 | ½ - ½ |
5 | 7 | Ott, Hans | 1651 | - | 6 | Krasotin, Valentin | 1670 | 0 - 1 |
6 | 8 | Oram, Thomas | 1395 | - | 9 | Meyer, Peter | 1986 | 1 - 0 |
7 | 11 | Münzenberg, Dietrich | 1677 | - | 11 | Wieczorek, Heinz | 1718 | 0 - 1 |
8 | 17 | Holland, Arthur | 1608 | - | 14 | Berg, Winfried | 1655 | 0 - 1 |
Schnitt: | 1668 | - | Schnitt: | 1827 |
Es ging vielversprechend los mit einem schnellen Sieg von Heinz Wieczorek am 7. Brett. Heinz überspielte den Gegner schon in der Eröffnung und nahm dessen König mit seinem Läuferpaar derart in die Zange, dass dem nur die Aufgabe blieb. 1:0.
Bald meldete auch Valentin Krasotin am 5. Brett seinen Sieg. Er hatte schon früh einen Bauern erobert und konnte schließlich mit einer hübschen Kombination in ein gewonnenes Turmendspiel abwickeln. Valentins Gegner sah ein, dass weiterer Widerstand aussichtslos war. 2:0.
Winfried Berg (Brett 8) hatte vor der Partie weiche Knie, wie er mir gestand. Er hatte es nämlich mit einem Angstgegner zu tun - er hatte schon öfters gegen ihn gespielt und fast immer verloren. Aber heute ließ Winfried nichts anbrennen und machte seine Sache gut: 3:0.
Der erste kleine Dämpfer kam vom 3. Brett, an dem ich spielte. Ich versuchte mit Weiß, die Eröffnungsbehandlung von Carlsen in der letzten WM-Partie zu kopieren (Sizilianisch mit 3. Lb5+), die eben vor wenigen Stunden zu Ende gegangen war. Im weiteren Verlauf zeigte sich aber, dass ich eben doch nicht Carlsen war ;-) Ich landete in einem schlechteren Endspiel und konnte froh sein, noch den Remishafen zu erreichen: 3,5:0,5.
Das war immer noch ein komfortabler Vorsprung. Aber dann wurde es spannend. Zabo setzte zur Aufholjagd an. Zunächst übersah Peter Meyer am 6. Brett eine Kombination seines Gegners, die ihn letztendlich einen Turm kostete. 3,5:1,5.
Wenig später erging es Thomas Werner am 2. Brett ähnlich. 3,5:2,5.
Zu diesem Zeitpunkt liefen noch zwei Partien, aus denen wir einen Punkt holen mussten, um den Wettkampf zu gewinnen. Die Lage an Brett 1 erschien noch unklar. Und die Partie am 4. Brett, wo Walter Belich spielte, ließ nichts Gutes ahnen. Walters Gegner hatte nicht nur eine Figur gewonnen, sondern war mit seinem Turm bedrohlich auf die siebte Reihe eingedrungen. Es war fraglich, ob Walters Mehrbauern das kompensieren würden. Sollte der Wettkampf noch kippen?
Aber dann kam doch noch das Happy End. Walters Partie mündete nach turbulentem Verlauf mit beiderseitigen Fehlern am Ende in ein Remis. 4:3. Und nun wurde auch klar, dass Helmuth Hintyes an Brett 1 auf jeden Fall den fehlenden halben Punkt holen würde - ja mehr als das: Helmuth hatte mit Weiß souverän eine Gewinnstellung herausgearbeitet. Schließlich stand ein Damenendspiel mit vier (!) weißen und keinem einzigen schwarzen Bauern auf dem Brett, in dem der weiße König zudem optimal vor Dauerschachs geschützt war. Schwarz aber wollte es sich ganz genau zeigen lassen (oder wollte er den Getränkeumsatz in der Sportgaststätte noch etwas steigern?) und gab erst auf, nachdem Helmuth sich eine zweite Dame geholt hatte.
Endstand somit: 5:3. Ein erfolgreicher Abschluss des Jahres 2013, zumal wir die Tabelle nun mit 9:0 Mannschaftspunkten alleine anführen! Denn Postbauer-Heng konnte gegen Zirndorf nur ein 4:4 erreichen.
Rg | Mannschaft | 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | 6 | 7 | 8 | 9 | MPkt | BPkt |
---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
1. | SW Nürnberg Süd 4 | ** | 5 | 5 | 6½ | 9 - 0 | 16,5 - 7,5 | |||||
2. | SC Postbauer-Heng 2 | ** | 4 | 5 | 5 | 7 - 1 | 14,0 - 10,0 | |||||
3. | SK Nürnberg 1911 3 | ** | 3½ | 6 | 4 | 4 - 4 | 13,5 - 10,5 | |||||
4. | SK Zirndorf 2 | 3 | 4 | 4½ | ** | 4 - 4 | 11,5 - 12,5 | |||||
5. | SC Noris-Tarrasch Nürnberg 6 | ** | 4 | 4½ | 4 - 1 | 8,5 - 7,5 | ||||||
6. | Zabo-Eintracht Nürnberg 2 | 3 | 2 | ** | 5½ | 3 - 6 | 10,5 - 13,5 | |||||
7. | SG M-R/Schwabach 2 | 3 | 4 | ** | 1 - 4 | 7,0 - 9,0 | ||||||
8. | Zabo-Eintracht Nürnberg 3 | 4 | 2½ | ** | 1 - 4 | 6,5 - 9,5 | ||||||
9. | SW Nürnberg Süd 5 | 1½ | 3 | 3½ | ** | 0 - 9 | 8,0 - 16,0 |