Zweite Mannschaft gewinnt 5,5 : 2,5 in der zweiten Runde der Regionalliga

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Fischer Oliver Suedstadtforum 2014 PortraitMan könnte dieser Runde mehrere passende Überschriften verleihen
Von der zweideutigen Deutung "Nicht jede Bordsteinschwalbe wird genommen" bis hin zu " Nebenzüge sind bei der Variantenberechnung zu vermeiden", ist alles im Repertoire dieser Runde enthalten

Doch beginnen wir am Anfang des Geschehens...
Wir haben in der zweiten Runde der Regionalliga Nord-Ost, die Schachfreunde aus Windischeschenbach zu Gast.
Relativ schnell leuchtete durch dass die Gäste ohne Brett 2 + 4 anreisten.
Ich wertete dies als kleinen Vorteil auf unserer Seite, doch rechnete ich dennoch mit einem langen und zähen Spielverlauf

Unsere Aufstellung lautete wie folgt
Manfred, Peter, Klaus, Oliver, Irfan, Erwin, Richard, :)

Nach fortgeschrittener Stunde waren die erreichten Stellungen für uns vorteilhaft zu bewerten. Kein Brett stand "wirklich" in Flammen, außer vielleicht Erwins Partie, doch dazu später mehr.

Eine sehr überzeugende Partie spielte Peter an Brett 2. Er hatte seinen Gegner in eine offene Stellung gelockt und übersah leider, dass nach seinem Bauernraub auf b7, der Gegner noch die lange Rochade durchführen konnte und dadurch sein Turm verloren war 0:1

Dr. Oliver Fischer (Oliver, 4) spielte heute seine Auftaktpartie bei uns und hatte seinem Gegner, kühl und gelassen, zunächst einen Bauern geraubt und anschließend taktisch überspielt. 1:1

Richard (7) vermeldete nach Linienöffnung einen weiteren Punkt auf unserer Guthabenseite. 2:1

Bisher keine einfachen Partien. Genaue Variantenberechnung und Konzentration waren gefordert um die Punkte siegreich verbuchen zu können
Wir waren zwar statistisch betrachtet im DWZ Vorteil, doch musste dieser auch am Brett umgesetzt werden. Unsere Gäste taten ihr Bestes um diese Prüfung so schwer als möglich zu gestalten.

Als weiterer Punktelieferant konnte ich (8) einen weiteren Punkt der Tabelle hinzufügen.
Mein Gegenüber eröffnete Caro-Kan und leitete über in einen (schlechten) Franzosen im Nachzug. Dieses "Mehrtempo" auf meiner Seite konnte mein Gegner nie ausgleichen und geriet dadurch in eine gedrückte Stellung. Nach einer langen Rochade öffneten sich die Linien und der Königsangriff entschied die Partie. 3:1

Erwins (6) Partie war nichts für schwache Nerven. Personen mit Herzschrittmacher und ähnlichen Hilfsmittel sollten hier nicht zuschauen
Die Sekunden verrinnen und der erwartete Bonuns von 30 Sek. war oftmals die letzte verbliebene Zeit auf der Uhr.
So kam es dass beide Parteien ihre Züge in höchster Zeitnot ausführten und dabei völlig die erspielte Stellung übersahen!
Erwin hatte schlichtweg seine Dame eingestellt und der Gegner hat das im Laufe des Gefechts (der Zeitnotschlacht) völlig übersehen
Das hätte auch anderst ausgehen können. Puuh
Auch der weitere Verlauf seiner Partie benötigte ebensoviel Nerven wie der mögliche Damenverlust. Erwin fand in Zeitnot nicht die besten Züge wodurch sein Gegner mit jedem Zug aktiver wurde.
Nach überstandener Zeitnot, beide Partien hatten die 30 Minuten Phase erreicht, leitete Schwarz völlig unerwartet in ein schlechteres Endspiel über, welches Erwin ausnutzte und den vollen Punkt errang. 4:1

Zwischenzeitlich war ich bei Klaus an Brett 3 und flüsterte Ihm zu dass ein Remis für den Gesamtsieg ausreicht.
Er war wohl etwas aufgeregt bezüglich der gegnerischen Türme im Feindesland und äußerte "Das hättest Du mir auch früher sagen können .... "
Ein kurzer Blick über die Stellung mußte genügen um die Partie (in meinen Augen) als Remis zu werten

Irfan (5), man ist es gewohnt, spielte agressiv und forderte den Gegner heraus. Als dieser seine beiden im Angriff befindlichen Figuren abtauschte, brach nicht nur der Angriff zusammen, sondern auch
die Verteidigung der Königsstellung. 5:1

Wer jetzt aufgepasst hat, hat bemerkt dass die Bretter 4 - 8 volle 5! Punkte erzielt haben!

Und jetzt kam Klaus (3) hinzu und vermeldete REMIS 5,5 : 1,5
In späterer Anlayse fand man heraus dass die Verteidung der Stellung wesentlich schwieriger war als gedacht und bei entsprechenden Angriff die Partie eher verloren war

Manfred (1) kämpfte verbissen an Brett 1 ums überleben. Leicht schlechtere Stellung und mehrere Bauerninseln die als Angriffsziel ins Auge stechen.
Nach zähem Ringen war der Bauernverlust nicht vermeidbar, der gegnerische Spring befasste sich mit der Bauerninsel wodurch ein Endspiel mit einem Minusbauern entstand, welches der Gegner mit feinen Zügen zum Gewinn führte. 5,5 : 2,5

 

3 SW Nürnberg Süd 2 DWZ ELO - SC Windischeschenbach 1 DWZ ELO 5½ - 2½
1 1 Eiber, Manfred 2089 2154 - 1 Laubert, Johannes 2137 2108 0 - 1
2 2 Erlbeck, Peter 2065 2091 - 3 Müller, Christian 2075 2166 0 - 1
3 3 Meulner, Klaus 2057 2114 - 5 Blöderl, Alfred 1928 2014 ½ - ½
4 4 Fischer, Oliver, Dr. 2091 2080 - 6 Panzer, Bernhard 1883   1 - 0
5 6 Redzepovic, Irfan 2065 2139 - 7 Zimmermann, Andre 1906 2099 1 - 0
6 7 Hirn, Erwin 2015 2163 - 8 Schön, Rudolf 1854 1979 1 - 0
7 8 Wörl, Richard 1989 2061 - 16 Koch, Daniel 1809   1 - 0
8 9 Diehl, Achim 1994 2014 - 18 Fütterer, Robert 1700 1925 1 - 0
Schnitt: 2045 2102 - Schnitt: 1911 2048