Wanderung 28.3.2015

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AUF EINSAMEN WEGEN ZU PIETER’S GASTRO-TIPP

wandererDer Impulsgeber zur Landpartie ist unser holländische Ex-Vereinspräsident. Warum? Pieter schwärmte von einem urgemütlichen Dorfwirtshaus, in dem er vor Jahren zu Gast war. Dort gab es neben gutem Essen auch „lekker Wijn“.

Das brachte mich auf die Idee, diese Gaststätte in eine Wanderung einzubinden. Die Route durchstreift Teile der Frankenhöhe (historisch: Rangau). Der ruhige Naturraum im Westen besitzt viele charmante Winkel. Einige - darunter den Weinberg mit der kürzesten Distanz zu Nürnberg - werden wir auf der Tour kennenlernen.

 

Wann hin?

Treff: Hauptbahnhof/Südausgang um 08,25 Uhr; Mit der R 12 um 08.41 Uhr nach Markt Erlbach. Möglicher Zustieg in Fürth um 08.47 Uhr.Keine Anmeldung erforderlich.Bitte wegen evtl. Kontrollen im Zug (Bayernticket) den Ausweis nicht vergessen. Alle VGN-Abos gelten.

 

Anforderungen

Die Strecke misst knapp 17 Km;sie kann jedoch um 2 Km verkürzt werden. Trotz der Länge ist es eine leichte Tour. Fast nur eben! Ein gefühlter Anstieg von knapp 50 Höhenmetern. Auchmit minderer Kondition sollte die Wanderung zu schaffen sein; sich bitte nicht von der Distanz abschrecken lassen!!

Einstimmung und Details zur Tour

Markt Erlbach besitzt ein weitgehend geschlossenes Ortsbild. Besonders gefallen das Torhaus und die wehrhafte Kirche.

Pfiffige Pfade durch viel Wald bringen uns in ein Weihergebiet. Auf einem der Dämme steht stolz ein mächtiges Exemplar eines greisen Nadelbaumes. Idealer Rastplatz unter seinen struppigen Ästen. Welche Geschichten könnte der Baumveteran wohl erzählen? Herrliches Weiterwandern; zuerst über den Teichdamm dann im Zickzack auf lauschigen Steigen durchs Gehölz. Schließlich schickt uns die Route hinaus in die freie Flur. Schöne Rundumsicht. Sanftes Wellenprofil des Geländes. Leichten Fußes kommen wir ins Aurachtal, in dessen Grund sich eine verschlafene Siedlung duckt.

Eine Handvoll Häuser nur; eines ist glücklicherweise eine Gaststätte. Nach etwa sieben Kilometer kommt ein Zwischenstopp gerade recht. Hausmannskost wartet. Im Angebot die üblichen fränkischen „Verdächtigen“, ausgefallen nur der Pangasiusfisch. Gutes Weinsortiment. Biere der Kaiserbräu aus Neuhaus. Hier geht uns nichts ab. Es gilt schließlich, eine ordentliche Grundlage für das kommende Wegestück (ca. 6 Km) zu schaffen.

Weiter im „Gründla“ Richtung Quelle. Wir passieren den angeblich größten Birnbaum Frankens. Erneut reihen sich Fischteiche aneinander. Gespeist werden sie von der hier noch schmalen Aurach. Irgendwie faszinierend sich vorzustellen, dass dieser Flusslauf sein Wasser über die Regnitz, den Main und den Rhein bis in die Heimat von Pieter schickt! Für längere Zeit tauchen wir nun in die Stille des Hohenecker Forstes ein. Breite Forstwege. Walddüsternis. Eine Rodungsinsel mit einem Forsthaus sorgt zwischendurch für etwas Aufhellung. Sodann abwärts in ein tief eingekerbtes Waldtal.

Urplötzlich verändert sich das Landschaftsbild. Die Tour entwickelt zunehmend ihre Dynamik. Der Wald tritt zurück und eine nun stärker ausgeprägte Tallandschaft nimmt uns auf. Weiter vorne ein Einzelgehöft in parkähnlicher Idylle. Enten tummeln sich auf einem Teich. Nach so viel Waldbegleitung ein wohltuender Anblick. Es gibt sie also doch noch, die einsamen Flecken. Wir umgehen das herrschaftlich wirkende Anwesen. Es folgt die einzige richtige Steigung. Flankiert von Heckenriegeln und alten Obstbäumen stiefeln wir auf weichen Grasmatten den Hang hinauf. Zuletzt fast unwegsam hoch zum Bergrücken. Lohn für die kurze Mühe: die weite Talwanne der Aisch schiebt sich ins Blickfeld. Die Landschaft ein aufgeschlagenes Bilderbuch. Genussvolles Wandern auf einem aussichtsreichen Kammweg.

Eine schmale Waldparzelle trennt uns von der Gegenseite des Hubbels. Vor zur Hangkante. Neue Perspektiven tun sich auf. Im sonnenverwöhnten Hang unter uns gedeihen die typischen Botschafter des Frankenweins. Zwischen den Rebstöcken in Falllinie abwärts. Eines der nahen Häuser beherbergtPieters Einkehrtipp. Schnell hin, ein Schoppen Frankenwein lockt!

Eintritt. Die Wirtsstube wie zu Urgroßmutters Zeiten. Die Zeit scheint in diesem Herzstück des Gasthauses ein wenig stehen geblieben zu sein. Allen modernen Trends wurde sich erfolgreich entgegengestemmt. Ein Schmuckstück die lackierte Holzdecke, stimmig dazu die übrige Einrichtung.

Gute fränkische Kulinarik, die auch preislich nicht auf den Magen schlägt. Als Standard sieben/acht warme Speisen. Zusätzlich immer ein wechselndes warmes Essen im Flur „plakativ“ angebracht. Ansonsten Brotzeiten. Ein älterer Wirt mit sonnigem Gemüt serviert die bäuerlichen Delikatessen. Eine Rarität in dieser Region das Bier einer unterfränkischen Brauerei. Es gibt nur zwei Sorten Wein (weiß/rot) aus Eigenanbau. Erzeugt wurden sie aus Trauben der von uns durchstreiften Weinstöcke. Das äußerst preiswerte Ergebnis: ein zwar sehr einfacher, aber dennoch süffiger Bauernwein.

Alles in allem ein Ort, an dem sich wunderbar bei einem (oder mehreren?) Schoppen über das Erlebte - und vieles andere mehr - nachsinnen lässt. In dieser Wohlfühloase werden wir auch die für unsere Verfassung passende Schlussetappe - ich erahne sie jetzt schon!? - ausbaldowern.

Variante 1: In gut zwei Km zum Bahnhof; allerdings langweilig, da ausschließlich auf einer Gemeindeverbindungsstraße.

Variante 2: Für knapp 1 Km identisch mit Variante 1; dann ansprechender auf einem Forstweg durch Wald. Mittels eines Stegs über ein Bächlein und am Waldrand weiter. Zuletzt bringen uns Siedlungsstraßen zum Endpunkt der Tour. Bei dieser Variante würde die Schlussetappe zwei Kilometer länger ausfallen.

Wann zurück?

Ankunft ist um 19.54 Uhr.

Hinweise

Eine Absage der Tour (z.B. wegen Dauerregen) würde am Vorabend auf der Vereins-Homepage erscheinen. Wenn keine Infos, dann findet die Unternehmung statt. Auch unsicheres Wetter ist schließlich Wanderwetter!!!

Info für Jürgen: Hunde haben in beiden Gasthäusern Eintritt.

Feste Schuhe sollten selbstverständlich sein; einige tiefgründige Wegestellen können nicht ausgeschlossen werden!