Kreis: Befugnisse und Aufgaben des Mannschaftsführers

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Befugnisse und Aufgaben des Mannschaftsführers

aus der Ausschreibung der Kreisliga Saison 2014/15 vom  01.10.2014:

Die Aufgaben des Schiedsrichters (FIDE-Artikel 12) nehmen die beiden Mannschaftsführer gemeinsam wahr. Hierzu sind stets die FIDE-Regeln und die Kreis-Turnierordnung bei Mannschaftskämpfen mitzuführen. Sie müssen nicht alles wissen, aber sie sollten zumindest nachschauen können. Bevor in der Hitze des Gefechtes die Emotionen hoch kochen, kann eine Konsultation der Regeln deeskalierend wirken.

Wichtige Regelhinweise:

- ,,Das Fallblättchen gilt als gefallen, wenn der Schiedsrichter dies beobachtet oder einer der Spieler zu Recht darauf hingewiesen hat." (FIDE-Artikel 6.8)
D.h. sobald ein Schiedsrichter (=MF) den Blättchenfall bemerkt muss er einschreiten und es wird überprüft ob die erforderliche Anzahl an Zügen ausgeführt wurde.

- Ein Mannschaftsführer darf seinem Spieler nicht mitteilen, dass er die Uhr nicht gedrückt hat, sich am Zug befindet, nur noch wenige Sekunden Restbedenkzeit hat o.ä..

- Hat ein Spieler weniger als 5 Minuten Restbedenkzeit so entfällt dessen Notationspflicht (FIDE-Artikel 8.4). Natürlich muss der Gegner weiterhin mitschreiben. Erst wenn beide Spieler weniger als 5 Minuten auf der Uhr haben sollte wenn möglich ein Schiedsrichter oderein von ihm eingesetzter Helfer anwesend sein und mitnotieren (FIDE-Artikel 8.5).
Unmittelbar nachdem ein Blättchen gefallen ist, wird die Uhr angehalten und es wird mit Hilfe der Notationen des Schiedsrichters/Assistenten kontrolliert ob die erforderliche Zugzahl ausgeführt wurde. Ist es nicht zu rekonstruieren ob beide Spieler die erforderliche Zuganzahl aufweisen, wird die Partie fortgesetzt.
Der Schiedsrichter/Assistent notiert die Züge verdeckt mit und nicht offen sichtbar für beide Spieler. Er gibt keinerlei Auskunft in welchem Zug sich die Spieler befinden und hört auch nicht nach dem 40.Zug zu schreiben auf bzw. gibt Auskunft darüber, dass die erforderliche Zugzahl erreicht wurde. Erst nachdem ein Blättchen gefallen ist, hält der Schiedsrichter die Uhr an und gibt seine Informationen über die mitnotierten Züge bekannt.

- Zuschauer und Mitspieler dürfen keinerlei Kommentare zu einer laufenden Partie abgeben, u.a. auch darüber ob ein Spieler eine Figur berührt hat. Sehr wohl muss der Schiedsrichter die Einhaltung der Regel ,,berührt-geführt" (FIDE-Artikel 4) durchsetzen, wenn er eine absichtliche Berührung beobachtet hat. Im Übrigen verlangt die sportliche Fairness, dass ein Spieler der eine Figur absichtlich berührt hat dann auch regelgemäß mit ihr zieht und nicht darauf hofft, dass die Berührung unbemerkt blieb. Ein zufälliges Streifen einer Figur mit dem Ärmel oder Arm beim Griff nach einer anderen Figur o.ä. stellt keine absichtliche Berührung dar und kann nicht nach ,,berührt-geführt" reklamiert werden.

Wenn ein Mannschaftsführer selbst spielt oder anderweitig verhindert ist, so können die Schiedsrichteraufgaben auch von einem anderen Vereinsvertreter übernommen werden.
Dies ist der gegnerischen Mannschaft deutlich zu kommunizieren! Zu den Schiedsrichteraufgaben gehört es, dafür zu sorgen, dass die Schachregeln genau eingehalten werden. Insbesondere ist die Zeitkontrolle durchzuführen.

Der Mannschaftsführer darf bei einem Remisangebot gefragt werden, ob es angenommen werden soll. Er darf auch gefragt werden, ob ein Remisangebot ausgesprochen werden soll.
Der Mannschaftsführer darf von sich aus Spieler seiner Mannschaft auffordern, ein Remisangebot zu machen. In all diesen Fällen muss sich der Mannschaftsführer aber darauf beschränken, einen kurzen Hinweis zu geben, der nicht als Partiekommentar oder als Stellungsanalyse ausgelegt werden kann. Ob letztlich ein Remisangebot ausgesprochen oder angenommen wird, entscheidet ausschließlich der Spieler und nicht der Mannschaftsführer. Die besonderen Befugnisse des Mannschafsführers im Zusammenhang mit Remisangeboten können nicht ganz so einfach, formlos und unausgesprochen an Dritte delegiert werden. Zu jedem Zeitpunkt darf auch nur eine einzige, dem Gegner benannte Person diese Befugnis ausüben.

Die weiteren Aufgaben des Mannschaftsführers sind hauptsächlich administrativer Art. Er hat vor Wettkampfbeginn die Mannschaftsaufstellung aufzuschreiben und mit dem gegnerischen Mannschaftsführer auszutauschen. Er darf die Spielberechtigung und Identität der eingesetzten Spieler der gegnerischen Mannschaft kontrollieren. Die schriftliche Ergebnismeldung (Spielberichtsvordruck) ist von beiden Mannschaftsführern zu unterschreiben. Streitfälle, Proteste und andere Einwände sind auf dem Spielbericht zu vermerken (mit lesbarer Unterschrift).

Der Mannschaftsführer der Heimmannschaft gibt das Ergebnis bis spätestens Samstag 12h in den Ligamanager ein. Bei Streitfällen sollten sich die beiden Mannschaftsführer um ein gemeinsames Protokoll zum Sachverhalt bemühen.

Zum Mannschaftskampf sind mitzubringen:
    - die vom Kreisspielleiter bestätigten Mannschaftsmeldungen
    - die Kreis-Turnierordnung vom 11.08.05 und die neuen FIDE-Regeln vom 01.07.2014
    - eine Kopie des vom Kreisspielleiter übersandten "Spielbericht 2014"