Hauptkategorie: 5.Mannschaft
Kategorie: 2012/13
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K2: 5.Mannschaft gewinnt 5:3 gegen SK Nürnberg 1911 3

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Hübl war nicht übel. 1911 hatte aufgerüstet, weswegen wir uns entschlossen hatten, abzuspecken.

Wir reisten also fröhlich und unfriedlich zu siebt am 15.3.2013 in der 7.Runde der Kreisliga 2 zum SK Nürnberg 1911 3 an. 1:0 (+/-) für 1911.

2 SK Nürnberg 1911 3 DWZ - SW Nürnberg Süd 5 DWZ 3 - 5
1 1 Steger, Otmar 1931 - 2 Meulner, Fabian 1756 0 - 1
2 2 Wawor, Gerhard 1894 - 3 Chadwell, Eugene 1704 + - -
3 3 Zeitler, Hans-Jürgen 1878 - 4 Llugiq, Bajram 1676 1 - 0
4 4 Leuschner, Günter 1783 - 5 Bala, Claudiu 1707 0 - 1
5 5 Hübl, Hans 1812 - 6 Krasotin, Valentin 1698 ½ - ½
6 8 Lohse, Dirk 1646 - 7 Babichev, Vyacheslav 1646 0 - 1
7 9 Kundoch, Ingo 1629 - 8 Kirch, Fritz 1694 ½ - ½
8 10 Zeug, Klaus-Peter 1461 - 9 Berg, Winfried 1638 0 - 1
Schnitt: 1754 - Schnitt: 1689  

Der Ausgleich erfolgte unerwartet schnell. Fabian kam auf Besuch vorbei und schickte mir dann von zuhause seine Gewinnpartie auf mein Mobilteil. Das war ungefähr der Zeitpunkt, wo ich darüber grübelte, ob ich auf e4 Französisch, Skandinavisch oder spanischen Urlaub buchen sollte. Fabian hatte im Königsinder eine Abwicklung gewählt, derentwegen ich mit Indern und ihren Königen nicht mehr spiele. Damentausch auf d8. Fesselung des Springers f6. Anschließend interpretierte Fabian das Motto der Friedensbewegung ,,Schwerter zu Pflugscharen" falsch und pflügte seinen Gegner unter. 1:1

Meinen Gegner konnte ich dank meiner Französischkenntnisse (sprachlich nicht schachlich) dazu bringen, sich nicht zwischen Steinitz, Tarrasch und Vorstoßvariante entscheiden zu können, weswegen wir in letzterer landeten. Mein Plan, ihn mit einem Bergvariantenmischmaschmix aus seinem Buchwissen zu heben, ging irgendwie auf. Ich kam mit Schwarz auf Angriff, schraubte ihm seinen rückständigen Bauern raus, und verkniff mir alle Grundlinien-fehlendes-Luftloch-Fantasien, sondern wickelte trocken in ein Endspiel mit 2 Freibauern ab. So trocken, dass ich zuhause ein Weizen mehr trinken musste als sonst. 1:2 für uns

So konnte ich mich in Ruhe den übrigen Partien widmen. In Ruhe?

Ein Blick auf die Bretter und die Haare standen mir zu Berge.

Bajram hatte seinen Turm auf a6 versteckt, bei feindlichen Bauern auf a7 und b6. Ich war mir nicht sicher, ob sein Plan, mit Doppelbauer auf c2 und c3 von seinem Turmversteck abzulenken, aufgehen würde.

Claudio hatte immerhin einen soliden Stellungsvorteil, aber die Damen waren noch auf dem Brett und sein Gegner hieß Leuschner.

Valentin hatte einen Minusbauern, ungleichfarbige Läufer und ungleichfarbige Könige. Und einen Hüblgrübl als Gegner.

Watzlav (Vyacheslav) landete in einer seiner berüchtigten Remisstellungen. Beide Läufer auf dem Brett, gleiche Bauern, gleiche Bauerninseln.

Und Fritz? Tja Fritz! Seine Stellung steckte voller Geheimnisse und Rätsel. Sein Gegner spielte 4-3-3-System, wobei seine Sturmspitze bereits gedeckt auf g3 stand. Der Bauernkeil sah furchterregend aus. Als minimalen Ausgleich hatte Fritz hochgradige Zeitnot. Zeit für mich, nach draußen zu gehen und meinen Herzschrittmacher von 4 auf 3 herunter zu dimmen.

Als ich zurückkam gewann Claudio mit einer Kombi eine Figur, wobei er von mehreren möglichen Kombilösungen die wählte, die ein Damendauerschach verhinderte. Sein Gegner gab daraufhin entleuscht auf. 1:3 für uns

Valentin verkündete zur Freude meines Herzschrittmachers, dass VW die restlichen 1 ½ Punkte bringen würde. Und tatsächlich: Watzlav hatte seine Remisstellung mit einer Zugfolge durch die weitere russische Steppe in einen Sieg verwandelt. 1:4 für uns

Jetzt lag alles an Valentin. Schachfreund Hübl wehrte sich gegen das drohende Remis. Mit jugendlichem Elan versuchte er einen Durchbruch nach dem anderen, während Valentin mit der ganzen Erfahrung seiner Jahre jeden Durchbruch unterband und seinem Gegner in einer Kurzanalyse bei laufender Uhr alle Durchbruchsfelder zeigte, deren Kontrolle er nicht aufzugeben gedachte. Hübl kämpfte verzweifelt weiter, während Valentin cool und gelangweilt die Felder kontrollierte. Schließlich sahen auch die 11 Schachfreunde ein, dass sie den halben Bigpoint hergeben mussten. 1½ : 4½ für uns

Ich stellte meinen Herzschrittmacher wieder auf normal, Bajram durfte endlich seine Partie aufgeben und Fritz hatte in der Zwischenzeit eine undurchsichtige Gewinnstellung.Seine Abwicklung zum Remis bekam ich wegen der rückläufigen VW-BMW-Aktion nur per Fernkommunikationstechnik mit. Das 3 : 5 führt zu einer weiteren Weizenaufstockung.

Bevor ich bierselig entschlummerte, entwarf ich noch das Drehbuch zu dem Film: Ritt nach K1. 8 Teufelskerle auf dem Weg nach oben. Dann löschte ich das Licht.

 Mannschaft12345678910MPktBP
1. SW Nürnberg Süd 5 ** 5 4   6 4 6   19 - 1 37,0
2. SK Nürnberg 1911 3 3 ** 5 4   5   5 16 - 4 32,0
3. SW Nürnberg Süd 6 3 3 ** 4     13 - 7 31,0
4. SG M-R/Schwabach 3   4 **   4 3 5 11 - 8 30,5
5. SG Anderssen/Nürnberg 1978 3   4   ** 3 2 10 - 10 24,0
6. Zabo-Eintracht Nürnberg 4 2 3   5 ** 3   9 - 12 24,5
7. SC Postbauer-Heng 3 4   4 **   7 8 - 11 30,0
8. SG Anderssen/Nürnberg 1978 2 2 5 5   **   6 - 15 25,0
9. Zabo-Eintracht Nürnberg 3   3 6   ** 6 - 15 24,5
10. SC Noris-Tarrasch Nürnberg 7 3   1   ** 3 - 18 20,5